Darum ging es im Vortrag von Nobelpreisträger Prof. Dr. Reinhard Genzel, den am 08.07. wieder Schüler des Physik LF mit ihrem Fachlehrer besuchten

Was ist ein schwarzes Loch? Wie findet man es? Und noch viel wichtiger, wie weist man ein solches durch experimentelle Messungen nach?
All dies wurde in einem launigen und kurzweiligen Vortrag dargestellt. Die Dauer von Messungen in astronomischen Zusammenhängen (Messungen dauern mehrere Jahre, da ein Stern jahrzehntelang um ein schwarzes Loch kreist), die Genauigkeit sowie die notwendige Geduld, die beim Messen benötigt wird (gerade bei solchen langen Zeitabschnitten gilt, lieber sorgfältig als zweimal messen), wurden überzeugend beschrieben. Ebenso wurde dargelegt, wie wichtig unabhängige Messmethoden sind. Erhält man identische Ergebnissen durch verschiedene Methoden, so ist die experimentelle Bestätigung „doppelt soviel Wert“, gerade in der Astronomie ist dies von besonderer Bedeutung (das Weltall ist das verwendete Labor, da lassen sich Experimente nicht beliebig wiederholen).
Das jede Theorie an Glaubwürdigkeit gewinnt, wenn sie experimentell bestätigt wird, war mehrfach zentrales Thema des Abends. Sei es bei den Antworten auf Fragen, die teils „science fiction“ artig daherkamen (und eben (noch) nicht durch Messungen bestätigt oder widerlegt sind) oder durch Nennung der simplen Tatsche, dass die Messungen an schwarzen Löchern sozusagen nebenher die allgemeine Relativitätstheorie bestätigen. Die Berechnung der Masse des schwarzen Loches im Zentrum der Milchstraße, an dessen Existenz es in der Zwischenzeit keine wissenschaftlichen Zweifel mehr gibt, ist mit den veröffentlichen Messungen und grundlegenden Erkenntnissen der Physik möglich. Newtonsches Gravitationsgesetz und Keplergesetze werden benötigt. Auch die Schüler des Physik LF erinnerten sich, dass sie zu Beginn des Kurses genau diese Masse des schwarzen Loches im Unterricht berechnet haben 😀.
So war es für alle, die im vollbesetzten Hörsaal anwesend waren, ein erhellender Abend.