Schere und Tesa – diese Werkzeuge kennt jeder. Aber was ist eigentlich eine molekulare Schere?
Mit einer sehr fortschrittlichen molekularen Schere arbeitete am 3. Juni 2025 der Biologie Leistungskurs mit Herrn Molner.
Natürlich kann man die Zellen in einem Pflanzenblatt mit einer Schere schneiden. Aber sehr genau ist diese Methode nicht. Eine neue Methode, um DNA sehr genau zu schneiden, heißt CRISPR-Cas9. Der Biologie Leistungskurs durfte im Hohenheimer Lehr-/Lernlabor für MINT- & Agrarforschung (HoLa Science) dieses neuartige molekulare Werkzeug eigenhändig ausprobieren (natürlich mit Handschuhen aus Nitrilkautschuk).
Die Wirkung von CRISPR-Cas9 muss man sich so vorstellen:
wenn man eine Postkarte mit der Aufschrift „Gartenstraße 10“ adressiert, erhalten im Zweifel alle Bewohner aller Gartenstraßen 10 in Deutschland diese Postkarte. Mit einer vollständigen Adresse inklusive Namen, Postleitzahl und Stadt gäbe es unzweifelhaft nur einen Empfänger.
Ebenso verhält es sich mit DNA. Je präziser, desto länger die „Adresse“ für die molekulare Schere. Für die Entdeckung des CRISPR-Cas Mechanismus und seiner möglichen Anwendungsfelder zum Wohle der Menschheit gab es 2020 für die beiden Wissenschaftlerinnen J. DOUDNA und E. CHARPENTIER den Nobelpreis für Chemie.
Einen Nobelpreis wäre uns auch die exzellente Betreuung, Vorbereitung und Durchführung der Mitarbeiterinnen des Schülerlabors der Uni Hohenheim wert. Wir haben diese Exkursion sehr genossen und in kürzester Zeit viel gelernt! Es würde niemanden wundern, wenn sich einige Schülerinnen und Schüler an diesem Tag in die Laborarbeit verliebt hätten.
Letzte Zweifel an den eigenen Studienplänen können am 5. Juli 2025 am Tag der offenen Tür an der Uni Hohenheim ausgeräumt werden.
Forschung, wir kommen!
Herbert Molner